Trump – Früchte des Zorns

LF Klaus Kresse begann seinen Vortrag mit einem Rückblick auf die persönliche Geschichte des 45. Präsidenten der USA. Donald J. Trump erwarb ein Vermögen mit teilweise dubiosen Immobiliengeschäften, legte eine veritable Pleite hin (1990), rappelte sich wieder auf und schaffte es schließlich, 2017 in das höchste Staatsamt zu gelangen. Die sogenannten „Abgehängten“ der amerikanischen Gesellschaft waren durchaus für Slogans wie „Make America Great Again“ und alle möglichen Versprechungen empfänglich. Vor allem aber war er anders als das bisherige politische Establishment.

Mit einer Erfahrung, die vornehmlich aus dem Reality TV und dem Golfspielen schöpft, regiert er ebenso chaotisch wie gefährlich. Auflösung von NAFTA, TTIP und TPP, neue Handelsschranken und höhere Zölle: All das findet dennoch Beifall bei nicht wenigen Amerikanern. Die kürzeste und wohl auch treffendste Charakterisierung Trumps findet sich bei Luke Harding (The Guardian): „Trump ist klagefreudig, verlogen, laut, gerissen und hinterhältig.“ Trotz dieser wenig schmeichelhaften Adjektive ist er bei seinen Wählern beliebt: 25 Millionen Follower auf Twitter sind schon ein Wort!

Klaus Kresse wies im Weiteren auf Parallelen zu Machiavellis Prinzipien des politischen Machterhalts hin. Obwohl man zu Recht bezweifeln darf, dass Trump diesen Schriftsteller des 15. Jahrhunderts kennt, handelt er doch nach dessen Prinzip: Machterhalt rechtfertigt jedes Mittel. Abschließend wies LF Kresse auf die Bedeutung für Deutschland hin. Es gilt den europäischen Zusammenhalt zu stärken und damit ein Gegengewicht zu den Auflösungserscheinungen in der westlichen Welt zu schaffen.  Herzlicher Beifall und das Weinpräsent rundeten diesen Teil des Abends ab.